Wie digitale Lösungen die Baubranche transformieren
15. Oktober 2025
- Markt im Umbruch: Zwischen Abfallberg und Zukunftschance
- Digitale Innovationen sind der Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft
- digitalBAU 2026: Aussteller setzen auf Kreislaufwirtschaft
Der Bausektor befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Angetrieben durch strengere Umweltauflagen und die Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen, gewinnt die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen stetig an Bedeutung. Die digitalBAU (24. bis 26. März 2026 in Köln) wird digitale Technologien für kreislaufgerechtes Bauen als eines von vier Leitthemen in den Mittelpunkt der Veranstaltung stellen.
Die Fakten unterstreichen die Dringlichkeit der digitalen Transformation: So entfielen laut Umweltbundesamt im Jahr 2022 in Deutschland rund 61 % des gesamten Abfallaufkommens auf mineralische Bauabfälle. Diese werden zu großen Teilen niederwertigen Verwertungsmaßnahmen zugeführt und machen in Zahlen die beeindruckende Menge von fast 208 Millionen Tonnen aus und müssen verringert werden.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist hierbei die Kreislaufwirtschaft. Das betont auch Cornelia Lutz, Senior Director Exhibitions und verantwortlich für die digitalBAU 2026: „Die digitale Kreislaufwirtschaft ist keine Option, sondern eine dringende Notwendigkeit. Die digitalBAU 2026 bietet eine ideale Plattform, um die Potenziale der digitalen Transformation für ein nachhaltigeres und ressourcenschonenderes Bauen aufzuzeigen und die notwendige Vernetzung der Akteure zu fördern.“
Ein Markt im Umbruch: Zwischen Abfallberg und Zukunftschance
Trotz des wachsenden Verständnisses für ressourcenschonendes Bauen und steigender Recyclingquoten zeigt ein aktueller Bericht der Plattform N-Bau, dass in Nordwesteuropa lediglich 14 Prozent der Materialressourcen aus recycelten Quellen stammen und nur ein Prozent der Bauelemente wiederverwendet wird. Im Gegenzug prognostiziert das Weltwirtschaftsforum in den kommenden 25 Jahren ein Einsparungspotential von bis zu 75 Prozent bei durch Baustoffe verursachte CO₂-Emissionen.
Digitale Innovationen sind der Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft
Die digitale Transformation spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft. Building Information Modeling (BIM) hat sich hierbei als zentrales Werkzeug etabliert. BIM-basierte Circular-Design-Tools ermöglichen es, bereits in frühen Planungsphasen von Gebäuden den späteren Rückbau und die gezielte Wiederverwendung von Materialien zu berücksichtigen. Dies wird nicht nur die Materialeffizienz verbessern, sondern auch die Abfallmenge minimieren.
Ein wesentlicher Baustein in diesem Kontext sind digitale Materialpässe, die mit 6D-BIM-Modellen verknüpft sind. Sie enthalten detaillierte Informationen über die Herkunft, die Zusammensetzung und die Recyclingfähigkeit aller verbauten Komponenten. So ist es möglich, Materialien und Bauteile am Ende der vorausberechneten Nutzungsdauer systematisch in neue Wertschöpfungsketten zurückzuführen. Der Fokus liegt dabei nicht allein auf dem Recycling, sondern vor allem auf einer nahezu CO₂-neutralen Wiederverwertung.
digitalBAU 2026: Aussteller setzen auf Kreislaufwirtschaft
Eine Vielzahl an Unternehmen präsentiert konkrete Lösungen und aktuelle Produktentwicklungen mit dem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft. Hierzu zählen unter anderem Software Tools für eine vereinfachte und datenbankgestützte Erstellung von Materialpässen. Darüber hinaus stellen hochspezialisierte Technologieunternehmen ihre digitalen Plattformen zur Erfassung und Rückverfolgbarkeit von Bauteilen sowie zur besseren Vernetzung aller Beteiligten im Bauwerkslebenszyklus vor.
Das Rahmenprogramm der digitalBAU 2026 widmet sich ebenfalls intensiv dem Leitthema „Kreislaufwirtschaft im Bauwesen”. Ein besonderes Highlight ist der Deutsche Baupreis 2026. Die Verleihung findet am ersten Messetag (Dienstag, 24. März 2026) statt. Die Sonderkategorie „Kreislauffähiges Bauen“ würdigt hierbei herausragende und ganzheitliche Bauprojekte.
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